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lilian / 20.02.2018

Arbeitsabläufe in der Küche

So läuft’s wie geschmiert …

Lebensraum Küche

Kennen Sie das? Sie sind gerade beim Kochen und brauchen etwas Milch aus dem Kühlschrank, Maizena und eine Schüssel, um alles zu verrühren … Die Reise führt sie zuerst ans andere Ende des Raumes zum Kühlschrank, quer durch die Küche zum Schrank mit den Schüsseln und zurück zum Arbeitsplatz. Jetzt noch zum Vorratsschrank, der glücklicherweise eingeplant wurde; einziges Manko: Man muss zuerst alles andere herausräumen, um zum Gewünschten hinten zu gelangen. Schließlich ist die Maizena gefunden, wieder zurück am Arbeitsplatz kann man endlich weiterkochen. So macht man in der Küche unnötig „Meter“. Was hier leicht überspitzt dargestellt wird, gehört allerdings in vielen Haushalten zum Küchenalltag!

 

Sie merken anhand dieser „Arbeitsbeschreibung“ schnell, wie wichtig es ist, die Küche nicht nur nach optischen Gesichtspunkten einzurichten, sondern als durchdachten Arbeitsplatz! Je genauer man sich die häufigsten Abläufe beim Kochen vorher überlegt, umso effizienter kann man die Küche planen. Je kürzer die Wege sind und je ergonomischer die Küche auf Sie persönlich angepasst wird, desto weniger Hektik und Stress wird in der Küche entstehen.

Diese Überlegungen beinhalten auch die Vermeidung von Gefahrenquellen. Es ist statistisch erwiesen, dass etwa 80 % der Haushaltsunfälle in der Küche passieren. Es darf also nicht vorkommen, dass die Spüle so weit vom Kochfeld entfernt ist, das man mit dem kochend heißen Wasser im Nudeltopf durch die halbe Küche spazieren muss - schon gar nicht, wenn sich Kleinkinder als „Stolperfalle“ im selben Raum aufhalten! Nehmen Sie sich also genügend Zeit, für die Einrichtung Ihrer neue Küche gemeinsam mit Ihrem Küchenplaner die perfekte Lösung zu finden. Selbst bei Räumen, die vom Grundriss her nicht optimal sind und Kompromisse erfordern, kann man trotzdem eine effiziente und von den Arbeitabläufen
her logische Anordnung der Geräte, Arbeitsflächen und Aufbewahrungsschränke erarbeiten.

 

Gründlich überlegen und planen, erst dann entscheiden

Sehr hilfreich ist es, vor der Entscheidung für eine neue Küche eine Analyse des momentanen Zustandes in der bestehenden Küche zu machen:
Was funktioniert gut, welche Wege sind nicht so optimal, ist genügend Stauraum vorhanden oder sind gewisse Arbeiten einfach umständlich. Sind genügend Steckdosen vorhanden, wo sollten zusätzliche angebracht werden, ist genügend Licht vorhanden usw.
Machen Sie sich die Mühe und beobachten Sie sich selbst bewusst im Küchen-Alltag. Lernen Sie Ihre Arbeitsabläufe kennen – beginnend beim Frühstück bis hin zum aufwändigen Kochen für Gäste.
Welche Gewohnheiten möchten Sie keinesfalls ändern? Was ärgert Sie jeden Tag und das seit Jahren? Hier hilft es auch oft, sich einer Checkliste zu bedienen und die Erfahrungen aufzuschreiben, damit beim Planungstermin auch wirklich nichts vergessenm wird. Denn wenn die Küche einmal aufgebaut ist, ist es zu spät, und Sie ärgern sich über Jahre hinweg über umständliche Arbeitswege oder nicht durchdachte Anordnung.

Weiteres muss man natürlich die persönlichen Verhältnisse mit einbeziehen: Wie viele Personen leben im Haushalt, wie viele davon sind Kinder? Haben Sie oft und viele Gäste, die Sie bekochen oder beschränkt sich das auf dreimal im Jahr?

Wer kocht hauptsächlich oder gibt es eine klassische Arbeitsaufteilung? Danach richtet sich die Arbeitshöhe, die möglichst optimal auf Ihre Körpergröße abgestimmt sein sollte. Solche Überlegungen helfen Ihnen, bei der Küchenplanung so optimal wie möglich die Küche als Arbeitsplatz auf Ihren persönlichen Alltag abzustimmen.
Natürlich sind auch Überlegungen zu räumlichen Gegebenheiten wichtig: Wo gibt es natürliches Licht? Welche Gehwege sind wichtig, welche Aufenthaltsflächen und welche Durchgänge müssen frei bleiben? Muss ein Essplatz oder zumindest eine kleine Frühstücksbar in die Küche? Gibt es eine Speisekammer oder werden alle Vorräte in der Küche untergebracht?

 

Einige allgemeine Tipps, die man beherzigen sollte

 

  • Achten Sie auf die 3 Grundbereiche beim Planen der Funktionen und Elemente – dies nennt sich das „ergonomische
    Küchendreieck“
  • Vorratsbereich (Kühlschrank, Bevorratung, Aufbewahrungsgeschirr, dafür benötigte Schränke/Laden etc.)
  • Vorbereitungsbereich (Arbeitsflächen, Abwasch, Mülltrennung, Schüsseln, Messer etc.)
  • Zubereitungsbereich (Kochfeld, Töpfe, Kochbesteck, Gewürze, Teller zum Anrichten etc.)
  •  Die Anordnung von Vorratsbereich, Arbeitsflächen, Stauraum für Küchengerätschaften, Töpfe usw. sowie die Positionierung von Herd und Spüle sollte gut durchdacht sein - möglichst geringe Wege zwischen den einzelnen Bereichen berücksichtigen!
  • Innovative Küchen bieten einen außergewöhnlichen Komfort in Sachen Stauraum und ergonomischen Zugriff. Aber Achtung: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Nicht jeder technisch tolle Eckschrank ist für Ihren Bedarf geeignet. Auch hier ist Beratung das Um und Auf!
  • Legen Sie Wert auf die optimale Inneneinrichtung der Auszüge, Laden und diversen Elemente. Es gibt unglaublich hilfreiche Gewürzeinsätze, Tellerhalter und Unterteilungen für Flaschen, Dosen, Deckel etc.

 

Wenn Sie all diese Informationen zusammenfassen und die Planung der neuen Küche auf diesen Fakten aufbauen, dann werden Sie für die nächsten Jahrzehnte eine sehr gut funktionierende, durchdachte Küche besitzen welche genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Dann läuft’s… und Sie werden sich mit Freude in der neuen Umgebung aufhalten…

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