Vielfalt auf dem Bio-Hof

Meiningen ist eine idyllische Gemeinde am Rhein direkt an der Grenze zur Schweiz. Umringt von Bergen erstrecken sich hier in der Ebene mfruchtbare Felder. So auch jene der Familie Kühne, die mit einigen maußergewöhnlichen Kulturen das Landschaftsbild abwechslungsvoll bereichern. Denn auf Lisilis Biohof werden neben klassischen Gemüsesorten auch „Exoten“ wie mSüßkartoffeln, Federkohl oder mTopinambur gezogen. Auf einem mHektar wird sogar China-Schilf m(„Miscanthus“, dient gehäckselt mals Einstreu oder als biologische Schneckenabwehr) angebaut, dessen mAnblick einen eigentümlichen mKontrast zur Gebirgskulisse bietet.

KLASSIKER & RARITÄTEN
Das landwirtschaftliche Anwesen mist seit Jahrhunderten in Familienbesitz, mvor über 30 Jahren haben mBrigitte und Karl Kühne den Hof übernommen und stellten von mkonventioneller Landwirtschaft mauf biologische Wirtschaftsweise mum. Ganz bewusst haben sie die mkleinbäuerlichen Strukturen des Betriebes erhalten und bieten eine mVielfalt, die in der heutigen Zeit meher selten zu finden ist: Neben sechs Hektar Streuwiesen (Feuchtwiesen) gibt es sieben Hektar Grünland zur Versorgung des Milchviehs, sieben Hektar sind mit verschiedenen Getreidesorten wie mz. B. Braugerste oder Dinkel bebaut. Auf acht Hektar werden – großteils direkt auf dem Feld – in saisonalem Wechsel über 40 Gemüsesorten angebaut. Die Folientunnel bedecken lediglich 0,1 Hektar und sind nicht beheizt. 

VOM FELD IN DEN HOFLADEN
Zuckerhut, Asia-Salat, Rotkraut, Federkohl, Erdäpfel, Süßkartoffeln,verschiedenfärbige Karotten, Pastinaken, Bodenkohlrabi (Herbstrübe), Kohlsprossen, Topinambur, Paradeiser, Chilischoten, Romanesco, Kürbisse, Melanzani u. v. m. bieten allen Kunden von Lisilis Bio-Hof eine Abwechslung, die nicht nur saisonal, sondern auch durch die vielen Raritäten bedingt ist. Kaufen kann man all die Gemüseköstlichkeiten ebenso wie Eier, Milch, selbst gemachten Topfen, Frischkäse und Joghurt, Süßmost, Nüsse, Dörrobst, selbst Eingelegtes usw. im Hofladen, auf Wochenmärkten in der Region und in umliegenden Bioläden.

HÜHNERMOBIL
Die Legehennen der Kühnes führen ein „luxuriöses Reiseleben“. ,Sie können mit einem mobilen Hühnerstall jederzeit auf frische Weideflächen gebracht werden.
Dieses „Hühnermobil“ ist zwar ein ungewohnter Anblick auf den Feldern, derart glückliche Hühner legen jedoch garantiert die besten Eier, die man im „Hühnernest“ vor dem Hofladen auch außerhalb der Öffnungszeiten in Selbstbedienung kaufen kann.

SCHULE AM BAUERNHOF
Das Arbeitspensum auf einem wie dem von Brigitte und Karl Kühne geführten Biohof ist enorm, vieles muss in Handarbeit unter großem Zeitaufwand gemacht werden. Das Ehepaar wird dabei tatkräftig von den vier Kindern und weiteren Verwandten unterstützt. Alle sind stolz auf den Betrieb und wollen aufzeigen, was es bedeutet, moderne, biologische Landwirtschaft zu betreiben. Im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ bieten sie Kindern und Jugendlichen Einblick in ihren bäuerlichen Alltag mund stellen Interessierten bei Hofrundgängen (nach Voranmeldung) ihre Arbeitsweise und Philosophie vor.

„I LUAG DRUF“!
Wie dieser Slogan besagt, schaut man im Ländle ganz besonders darauf, Initiativen und Projekte für die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft zu fördern und zu würdigen. Brigitte und Karl Kühne wurden für ihre vorbildliche Arbeit bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, so z. B. mit dem Zukunftspreis in der Kategorie Landwirtschaft für ihre nachhaltige mBodenbewirtschaftung. Somit ist wieder einmal bewiesen: Engagement, Mut zu Neuem und Fleiß zahlen sich aus!

Die Rezepte

	Feurige Topinambur-Suppe   Foto: A. Jungwirth
	Süßkartoffel-Apfelsalat Foto: A. Jungwirth
	Kohleintopf mit Schupfnudeln Foto: A. Jungwirth
	Federkohltopf mit Rindfleisch Foto: A. Jungwirth
	Schweinskotelett mit gebratenen bunten Karotten Foto: A. Jungwirth
	Scharfer Federkohl mit gebratenem Fischfilet Foto: A. Jungwirth

Kochen & Küche 1 / 2020