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redaktion / 27.02.2017

Was wächst denn da? Kresse

Was mach ich draus? Kresse

Was wächst denn da? Die Kresse – ein kleines Pflänzchen voller Grünkraft!

Der Trend, selbst Kräuter, Salat und Gemüse anzubauen, wird immer stärker – und wenn es nur ein paar Töpfe auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett sind! Wer einen Garten hat und sich über eine reiche Ernte freuen kann, fragt sich dann aber auch oft: Was mache ich jetzt eigentlich mit all diesen selbst gezogenen Köstlichkeiten? Das gilt auch für die begeisterten „Sammler“, die gerne Kräuter, Beeren, Pilze und andere Wildpflanzen in Wäldern und auf Wiesen pflücken und diese dann auch zubereiten wollen.

 

Mit der Rubrik "Was wächst denn da? Was mach ich draus?" helfen wir Ihnen dabei, saisonale Produkte bestmöglich zu verarbeiten. Sie finden hier sowohl Gerichte mit der frischen Zutat als auch Rezepte zum Haltbarmachen und schließlich einen Vorschlag, wie man das haltbar gemachte Produkt wiederum als Zutat verwenden kann.

Vorab erfahren Sie aber auch Wissenswertes zur betreffenden Pflanze, sowohl über ihre Besonderheiten und Inhaltsstoffe als auch über Aussaat, Anbau, Aufzucht und Ernte.

In diesem Beitrag geht es um die Kresse – ein grüner Vitaminspender, den schon Kindergartenkinder mit Begeisterung selbst ziehen und der nicht nur als Salatzutat oder auf dem Butterbrot gut schmeckt!

Kresse: vom Fensterbrett oder aus dem Garten

  • Allgemeines: Seit jeher hat der erfrischende, leicht scharfe Geschmack der Kresse Bedeutung in der Küche. Zunächst war nur die Brunnenkresse, die ja in freier Natur (z. B. an kleinen Bächen) wild wächst, in Gebrauch. Aber auch der Anbau von Kresse in Gärten ist in Mitteleuropa seit vielen Jahrhunderten üblich – römische Soldaten brachten die Samen einst über die Alpen nach Norden.

  • Botanisches: Kresse (lat. Lepidium sativum) stammt aus der Familie der Kreuzblütler (wie auch Senf, Kohlgewächse, Radieschen, Raps). Typisch für Kresse sind dünne, schmächtige Stengel, gekrönt von kleinen Blättchen mit kräftigem, radischenartigem Geschmack. Dieser wird umso stärker, je mehr Sonne die Pflanze bekommt.

  • Gesundheitliche Vorteile: Kresse hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, mit dem Verzehr von 50 g deckt man fast ein Drittel des Tagesbedarfes. Auch der Anteil an Kalzium, Vitamin A und Eiweiß ist beachtlich. Kresse hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit und weckt den Hunger bei Appetitlosigkeit. Sie wirkt Blutarmut entgegen und unterstützt den Körper bei Schilddrüsenüberfunktion. Ihre harntreibende Wirkung entgiftet den Körper, auch bei Verdauungsproblemen kann Kresse die Symptome lindern.

Sorten

Die bei uns bekanntesten Sorten sind Gartenkresse, Kapuzinerkresse und Brunnenkresse, in Japan werden auch rötliche und braunviolette Sorten gezüchtet.

Kresse selbst ziehen

Kresse kann ganz leicht selbst gezogen werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden und Gerätschaften. Eine davon ist das Kressesieb.

  • Gartenkresse: Sie ist die bekannteste und beliebteste Kresseart bei uns und unkompliziert anzubauen. Kresse wächst auf vielen Untergründen, am besten jedoch in Pflanzerde, vermischt mit etwas Sand. Im Herbst und Winter sät man sie ins Kressesieb, auf eine feuchte Watteschicht oder auf besagtes Erde-Sand-Gemisch in eine flache Schale, ab März darf sie ins Frühbeet und nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie. Keimdauer 3–5 Tage, gut feucht halten, aber nicht nass! Nach 8–10 Tagen ernten. Man kann mit zwei Schalen arbeiten und alle 5 Tage neu säen, dann geht die Kresse nie aus. Gartenkresse macht jeden Salat durch ihre frische, zarte Schärfe schmackhafter, eignet sich gut für grüne Smoothies, Aufstriche oder Pesto (Pesto selber machen) und schmeckt herrlich, wenn man sie auf Eierspeise, Pizza (Pizza selber machen) oder Nudelgerichte streut. Kressereihen zwischen Radieschen säen, das verstärkt den Geschmack der Radieschen.

  • Brunnenkresse oder Wasserkresse: Diese Kresse gehört zu den Wasserpflanzen, ist für die Kultur in Innenräumen nicht geeignet und braucht etwas mehr gärtnerische Erfahrung. Sie benötigt ständig nasse Erde und frisches Wasser, perfekt wäre ein Bachufer oder ein sehr nasses Beet, da die „erwachsene“ Pflanze regelrecht im Wasser stehen soll. Brunnenkresse schmeckt scharf und würzig, ist reich an Senfölen und Jod. Manchmal bekommt man sie in großen Lebensmittelmärkten oder auf Bauernmärkten angeboten, dann unbedingt zugreifen!

  • Kapuzinerkresse: Von dieser besonders hübschen, blühenden Kresse können Blätter und Blüten gegessen werden, sie werten Salate und Rohkost auf. Kapuzinerkresse ist im Freien leicht zu ziehen, für Innenräume aber nicht geeignet. Sie mag leichte, sandige Böden. Für eine reiche Blütenernte sollte der Boden eher arm sein, wer lieber mehr Blätter mag, gibt etwas Humus dazu. Gesät wird im Frühjahr, auch Töpfe und Kistchen sind geeignet. Mit den fein geschnittenen Blättern kann man wunderbar Salate würzen oder Aufstriche aus Weichkäse und Topfen herstellen. Bevorzugt sollte man Kapuzinerkresse neben Erbsen und Bohnen säen, denn sie wirkt auch gegen Schädlingsbefall.

Sogenannte „Kressen“

Fallweise haben größere Supermärkte verschiedene sogenannte „Kressen“ im Sortiment, aber eigentlich ist diese Bezeichnung falsch. Denn es handelt sich dabei um Mini-Pflänzchen (Keimpflanzen), die man ebenfalls ganz leicht in Töpfen oder Schalen selbst ziehen kann: Man sät verschiedenste Gemüse- und Kräutersorten (z. B. Erbsen, Radieschen, Basilikum, Brokkoli, Kraut u. v. a. m.) sehr dicht in spezielle Pflanzerde. Wenn die kleinen Pflänzchen das Keimblattstadium erreicht haben, werden sie geerntet und enthalten um ein Vielfaches mehr an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen als ihre "erwachsenen" Verwandten.

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