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hier bestellen!Unterwegs auf Niederösterreichs Almen
Wo die Berge „weiter unten anfangen …“
Wenn man an Niederösterreich denkt, kommen einem nicht unbedingt als erstes Almhütten in den Sinn. Dennoch gibt es auch in diesem Bundesland viele davon, vor allem Schutzhütten und Schutzhäuser. Wie jedes Jahr haben wir einige Hütten ausgewählt, die ihre Gäste mit Spezialitäten aus der Region verwöhnen. Nach einer mehr oder weniger ausgiebigen Wanderung dorthin hat man sich eine Stärkung ja auch wirklich verdient!
Ich weiß zwar nicht warum, aber als Kind dachte ich, Österreichs größtes Bundesland wäre großteils Flachland mit einigen sanfteren Hügelchen. Vom Hörensagen waren mir zwar Semmering, Schneeberg- und Raxgebiet, das mystische Waldviertel, das fruchtbare Weinviertel, das abwechslungsreiche Mostviertel und das dichtbesiedelte Industrieviertel bekannt, viel mehr aber schon nicht. Erst als ich in Wien lebte und von dort aus viele Ausflüge mit dem Motorrad unternahm, „erfuhr“ ich im wahrsten Sinne des Wortes, wie reich an unterschiedlichsten Landschaften Niederösterreich ist. Natürlich gibt es viele ebene Gegenden, vor allem östlich und nördlich von Wien. Aber dass es hier – vor allem im Südwesten und Süden – auch enge Täler, Schluchten, Wasserfälle, Kletterwände und hohe, oft bis zum Gipfel bewaldete Berge gibt, war mir nicht bewusst.
Von weit unten ganz schön hoch hinaus
Die Berge Niederösterreichs mögen nicht so hoch sein wie in Tirol, Vorarlberg oder Salzburg. Dennoch überwindet ein Wanderer 1.346 Höhenmeter, wenn er z. B. von Göstling (532 m) auf den Dürrenstein (1.878 m) wandert. Diese erwanderte Höhe kann sich durchaus mit vielen Routen in den gebirgigen Bundesländern messen, denn vom Arthurhaus bei Mühlbach am Hochkönig (1504 m) auf den Gipfel (2.941) legt man beispielsweise auch nur rund 100 Höhenmeter mehr zurück! So gesehen ist der Ausspruch von Karl Tröstl, Besitzer der Eibl-Teichhütte, durchaus zutreffend: „Bei uns beginnen die Berge halt tiefer unten …“
Niederösterreich – ein Alpenland
Kaum zu glauben, aber die Alpen beginnen bereits am Bisamberg, einem 192 m hohen „Hügel“ in der Nähe von Klosterneuburg. Die Niederösterreichischen Voralpen ziehen sich vom Wienerwald bis nach Oberösterreich. Deshalb haben wir unsere Hüttentour auch im Wienerwald in der Nähe von Bad Vöslau beim Harzberger Schutzhaus gestartet. Je weiter südlich man kommt, umso höher werden die Berge. Die steirisch niederösterreichischen Kalkalpen bilden die Grenze zur Steiermark. Dort gibt es auch die meisten Almen und Almhütten. Bekannt sind z. B. die zehn „Eisenstraße-Almen“, die sich besonders um die Erhaltung des unberührten Naturraums bemühen. Zu dieser Interessengemeinschaft gehört auch die von uns besuchte Ybbstaler Hütte. Der höchste Berg Niederösterreichs, der 2.076 m hohe Klosterwappen, liegt in der Rax-Schneeberg-Gruppe.
Seit 1897 kann man mit der Schneebergbahn bequem das Hochplateau erreichen und von dort aus die umliegenden Gipfel mit ihren zahlreichen Almhütten und Schutzhäusern erstürmen. Aber auch Alm- und Weidewirtschaft ist auf Niederösterreichs Almen üblich, viele Almfeste und Veranstaltungen (wie z. B. der „Schweigen-Reigen“ im Wechselgebiet) bringen dem Besucher die Almwirtschaft näher (Terminfolder mit näheren Informationen gibt es kostenlos beim niederösterreichischen Alm- und Weidewirtschaftsverein, Tel. 05/0259 46700). Wir haben für Sie den „niederösterreichischen Bergsommer“ erkundet und haben uns in die Mostviertler Bergwelt begeben. Ötscher und Hochkar sind jedem ein Begriff. Wir waren jedoch auf weniger bekannten Bergen wie dem Hohenstein zwischen Traisen- und Pielachtal, dem Dürrenstein bei Göstling an der Ybbs und auf dem Eibl in Türnitz.
Im Wienerwald beginnen die Alpen!
Der Wienerwald ist ein 45 km langes und 20 bis 30 km breites Mittelgebirge, das Höhenlagen von 300 bis zu knapp 900 Metern aufweist und fast gänzlich als Biosphärenpark ausgewiesen ist. Er dient den Wienern als beliebtes Naherholungsgebiet. Im Norden des Wienerwalds herrschen Buchen, Eichen und Hainbuchen vor, im Südosten bedecken meist Nadelwälder (Föhren, Fichten, Schwarzkiefern, Tannen und Lärchen) die hügelige Landschaft.
Ein Schutzhaus in niedrigen Gefilden – und dennoch mit Aussicht!
Zum 50-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. (1898) errichtete Stadtbaumeister Anton Kainrath auf dem Harzberg, dem Hausberg von Bad Vöslau, die „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumswarte“. Damals wurde sie nur „Kaiser-Jubiläumswarte“ genannt, heute bezeichnet man sie oft als „Harzbergturm“. Der 21 Meter hohe Turm bietet nach Ersteigung der 120 Stufen einen wundervollen Panoramablick auf das Wiener Becken, das Leithagebirge und den Schneeberg.Frischer Wind durch neuen Pächter
Das Schutzhaus Harzberg ist Eigentum der Gemeinde Bad Vöslau. 2009 wurde es aufwendig umgebaut und renoviert. Nachdem Wolfgang Zamazal 2015 den Vorpächter abgelöste hatte, führte er einige Änderungen ein, um das Schutzhaus als Ziel für Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler attraktiver zu machen. Teilweise wurden seine Ideen belächelt, aber mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass da mitten im Föhrenwald Kängurus hausen!
Schutzhaus HarzbergWolfgang Zamazal
Am Harzberg 1, 2540 Bad Vöslau
Tel.: 02252/70 757
Mobil: 0650/350 47 37
E-Mail: office@harzberg.at
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| Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag sowie Feiertag ab 10 Uhr, durchgehend warme Küche, ganzjährig geöffnet, Montag & Dienstag Ruhetag |
| Speis & Trank: z. B. Kaspressknödel (mit viel echtem Tiroler Graukas!) in der Suppe oder als Hauptspeise, Riesen-Erdäpfelrösti (22 cm) aus der Pfanne (z. B. mit Blunz’n und Kraut), Pferdeleberkäse mit Eierspeise usw., Omas Wurzelfleisch, Kärntner Kasnudeln (und Fülle-Variationen: Spinat, Bärlauch, Schwammerln, Mozzarella- Paradeiser), Eiernockerln, Käsespätzle, Kaiserschmarren, Palatschinken u. v. m. |
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Erreichbarkeit: mit dem PKW von Bad Vöslau (Langegasse, Harzbergstraße), geschotterte Forststraße bis zum Parkplatz beim Schutzhaus; 9 verschiedene Wanderwege von Bad Vöslau (Ausgangspunkt meist Kurpark/Tennisplätze, ca. 30 Minuten); Wanderung ab Sooß über die Waldandacht (einige Routen weisen aufgrund des kurzen, aber steilen Aufstiegs Stufen auf ); Wanderung vom Harzberg weiter auf die Vöslauer Hütte (45 Min.), Wanderweg rund um den Harzberg sowie zum weithin sichtbaren Steinbruch; mehrere Mountainbikestrecken (auch für Kinder) Weitere Informationen: Über weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Umgebung informiert Sie der Tourismusverband Bad Vöslau, www.badvoeslau-tourismus.at |
Herzensangelegenheit am Harzberg: Qualität, Frische und guter Geschmack!
Selbst gebraut ist halb gewonnen!
Auch was die Getränkeauswahl angeht, ist das Angebot im Schutzhaus auf dem Harzberg außergewöhnlich. Besonders stolz ist der gebürtige Waldviertler Wolfgang Zamazal auf sein selbst gebrautes Harzberger Hausbier, das er mit seinem Schwager als Braumeister im Waldviertel braut und in den Sorten Märzen, Pils, Zwickl, Weizen und Braunes in schöne Bügelverschlussflaschen abfüllt. Dieses Bier konnte bei einem Blindtest des Falstaff 92 Punkte erreichen! Seit zwei Jahren füllt Wolfgang Zamazal auch alkoholfreie Kracherln in 0,3 l Bügelverschlussflaschen selbst ab. Die köstliche Erfrischung gibt es in den Sorten Himbeer, Orange, Zitrone, Kräuter und Cola, zusätzlich werden 16 außergewöhnliche Fruchtsäfte und -nektare angeboten, z. B. Stachelbeer-, Rhabarber-, Aronia- oder Quittennektar!
Gekrendelte Nudeln mit Eierschwammerlfülle
Zwischen Pielach- und Traisental
Diese niederösterreichische Region ist landwirtschaftlich geprägt. Die hügelige Landschaft mit ihren Streuobstwiesen ist bezeichnend für das Mostviertel – wo käme denn sonst das namensgebende Getränk her, wenn in der Gegend nicht die alten, bestens geeigneten Birnen- und Apfelsorten gedeihen würden! Während im Traisental auch Wein angebaut wird, ist das Pielachtal bekannt für seine zahlreichen Dirndlsträucher (= Kornelkirsche), deren Früchte zu feinen Spezialitäten verarbeitet werden. Die Tallagen gehen über in dicht bewaldete Hügel und mehr oder weniger hohe Berge, die meist ebenfalls bis zum Gipfel bewaldet sind. So auch der Hohenstein, unser nächstes Ziel.
Der Hohenstein (1.195 m)
Grandiose Aussichten!
Oben am Gipfel befindet sich das Otto-Kandler-Haus, das mit zwei großen Terrassen quasi einen „Rundumblick“ und aufgrund seiner Gipfellage eine herrliche Aussicht bietet: An klaren Tagen kann man im Norden bis zur Donau und im Süden bis zu den Hochalpen sehen. Dieses Schutzhaus ist im Besitz des Alpenvereins, während die steilen Waldflanken des Hohensteins großteils dem Stift Lilienfeld gehören.
Geschichte des Otto-Kandler-Hauses
1905 wurde das Otto-Kandler-Haus von einer alpinen Vereinigung namens „D’Ennsecker“ erbaut.
Bis es 1955 von der Alpenvereinssektion St. Pölten erworben wurde, wurde es erweitert und verfügt heute über eine Photovoltaik-Anlage für Strom. Allerdings muss das Wasser von der Feuerwehr auf den Berg gebracht werden, weil es bei der Hütte keine Quelle gibt. Übernachtungen sind gegen Voranmeldung möglich. Die Hütte verfügt über 12 Lagerbetten und einen Notraum, der ganzjährig geöffnet ist und außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung steht. Die umweltgerechte Hüttenbetreuung brachte 2007 die Zuerkennung des Umweltgütesiegels des Alpenvereins.
Zur Stärkung
Otto-Kandler-HausNorbert Lang (stv. Obmann Alpenverein St. Pölten)
E-Mail: lang.norbert@aon.at
Margarete Niederhametner (Hüttenreferentin Otto-Kandler-Haus)
Mobil: 0664/528 67 33
E-Mail: m.niederhametner@kabsi.at
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Öffnungszeiten: Anfang Mai bis Ende Oktober, jeweils Samstag ganztags, Sonn- und Feiertag bis 16.00 Uhr
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Speis & Trank: Schweinsbraten, Specklinsen, Chili, gefüllte Knödel, belegte Brote, Dirndlsaft und -schnaps, Apfel-/Birnenmost und Apfelsaft aus der Region …
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Auszeichnungen: Qualitätspartner Hütten-NÖ, „Bergerlebnishütte 2016“, AV Umweltgütesiegel
Erreichbarkeit: zu Fuß oder im Winter mit Schneeschuhen, markierte Wanderwege sowohl vom Traisen- als auch vom Pielachtal aus, je nach gewähltem Ausgangspunkt ca. 2–3 ½ Stunden
Weiters: Rundwanderungen und Hütten-Übergänge (Eisenstein, Kaiserkogel) sind möglich; die Hütte ist Stützpunkt am Mariazeller Weitwanderweg 06 vom Nebelstein nach Mariazell
Mehr Information: www.alpenverein.at/sanktpoelten;
Facebook: Hohenstein.OttoKandler-Haus
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Wo Wandern und Bergsteigen „Volkssport“ ist
In der Gegend zwischen Gaming und Göstling an der Ybbs, also schon weit im Süden am nördlichen Rand der Kalkhochalpen, ist angeblich jeder Zweite begeisterter Wanderer oder Bergsteiger und vier von zehn Urlaubern sind Wanderurlauber.
Die Ybbstaler Hütte auf dem Dürrenstein
Etwa 500 Meter unterhalb des Gipfels liegt die Ybbstaler Hütte, dorthin und von dort aus sind zahlreiche anspruchsvolle Wanderungen möglich. Die Schutzhütte bietet 47 Schlafplätze und steht inmitten von Almwiesen. Die einstmals bewaldeten Hänge ringsum wurden durch die fürchterlichen Stürme 2008 arg in Mitleidenschaft gezogen – tausende Meter Holz wurden wie Streichhölzer geknickt und daraufhin natürlich sofort abgeholzt, um Borkenkäferbefall zu
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Ybbstaler Hütte
Inge und Paul Wurzer (Pächter)
Tel.: 0664/988 68 01
E-Mail: yth@aon.at
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Öffnungszeiten: von Anfang Mai bis Ende Oktober durchgehend geöffnet
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Speis & Trank: Sto’supp’n, Schweinsbraten mit Kraut und Semmelknödeln, Kasspatzen mit Salat, Linsen mit Speck und Knödeln, Kaiserschmarren u. v. m.
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Erreichbarkeit: verschiedene Wanderrouten auf den 1.878 m hohen Dürrenstein und auf den Notengipfel, z. B. vom Steinbachtal (2,5 Stunden), vom Lechnergraben über die Ybbstaler Hütte zum Dürrensteingipfel, zum Obersee, Mittersee und Lunzer See (ca. 8 Std.); von der Hütte weg zum Notengipfel (1 Std.); anspruchsvoll: die Alpintour Hochkar – Dürrenstein –Ötscher.
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Weitere Informationen: Genaue Informationen über Wanderund Schitourenrouten sowie andere Freizeitaktivitäten:
www.lunz.at, www.ybbstaler-alpen.at/goestling-hochkar sowie beim Alpenverein (www.oeav-goestling.at).
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Via Sacra, Eibl-Jet, Waldmarkweg & Co
Schutzhaus Eibl-Teichhütte
Schutzhaus Eibl-TeichhütteKarl, Hedwig, Katrin und Stefan Tröstl
Mariazellerstraße 59/2
3184 Türnitz
Tel.: 0676/47 68 246 od. 0664/52 23 375
E-Mail: teichhuette@gmx.at
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| Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet |
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Speis & Trank: Rindfleischspezialitäten vom eigenen Hof (z. B. Tafelspitz, Rindfleischsalat, manchmal auch Rindsbraten, Rostbraten, Rindsrouladen, Ragout, Gulasch …), selbst gemachte Bratwürstel, Jausenspezialitäten, Schafkäse, gefüllte Knödel, hausgemachte Mehlspeisen, Kuchen und Torten u. v. m.
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Erreichbarkeit: ab Eibl-Jet-Talstation über Berghäuser ca. 2 Std.; familienfreundlicher Aufstieg über einen kinderwagentauglichen Wanderweg in 1,5 Std., Waldmarkweg mit vielen Einzeletappen; Rundwanderung Annaberg – Tirolerkogel – Eibl – Türnitz (ca. 6 Std.)
Weiters: Informationen über weitere Wandermöglichkeiten und Freizeitaktivitäten unter www.troestl.info, bei der Gemeinde Türnitz (Folder „Wanderbares Türnitz“ unter www.tuernitz.gv.at) bzw. www.viasacra.at/via-sacra oder www.annaberg.info/tourismus-information
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Weitere Infos:



