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redaktion / 05.12.2022

Dunkelrotes, violettes & blaues Obst & Gemüse

Lexikon

Von dunkelrot und violett bis hin zu dunkelblau: Diese Speisen treiben's bunt!

Radicchio (di Treviso)

Radicchio ist eine Form der Zichorie. Die festen, runden oder länglichen Köpfe haben rotviolette Blätter und weiße Blattrippen. Die äußeren, grünlich-roten Blätter sind sehr bitter und werden nicht verzehrt. Seine Farbe verdankt der Radicchio dem sekundären Pflanzenstoff Anthocyan, für den bitteren Geschmack sorgt der Bitterstoff Intybin, der die Produktion von Gallensäften und die Verdauung anregt. Durch seinen Gehalt an Kalium, Folsäure und Vitamin C wirkt Radicchio entwässernd, blutbildend und stärkt das Immunsystem. Im Unterschied zu herkömmlichem Radicchio bildet der Radicchio di Treviso keine runden festen Köpfe aus, sondern erinnert in der Form an Chicorée. Sein Geschmack ist bitterer als jener anderer Radicchio-Sorten.

Urkarotten

Die schwarze Karotte wurde schon in der Steinzeit angebaut und zählt somit zu den ältesten Gemüsesorten. Im 17. Jahrhundert entstand die orange Karotte, die wir heute kennen, durch eine Züchtung gelber und schwarzer Karottensorten. Die Urkarotte enthält bis zu 40 % mehr Betacarotin (Vorstufe von Vitamin A) als die orange Karotte. Für die dunkle Farbe sorgt der lila Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der freie Radikale in den Zellen abfängt und an Energieübertragungsprozessen beteiligt ist. Daher können Urkarotten antioxidativ und blutdrucksenkend wirken und sollen so helfen, Krebs und Herzinfarkten vorzubeugen.

Zwetschken

Zwetschken werden in vielen Teilen der Erde als Obstbaum angebaut. Reife Früchte sind rötlich-violett, blau bis blauschwarz, 4 bis 8 cm lang, länglich-eiförmig und verjüngen sich zu den Enden hin. Das grün-gelbe bis rötlich-braune Fruchtfleisch ist saftig und süß-säuerlich im Geschmack. Zwetschken sind reich an Kalium, das entwässernd wirkt. Außerdem enthalten sie darmregulierende und verdauungsförderne Ballaststoffe, Kalzium, Eisen und Vitamine.

Rotkraut

Die dunkelviolette Farbe des Rotkrauts, die es dem sekundären Pflanzenstoff Anthocyan verdankt, ist je nach pH-Wert des Bodens variabel und beginnt sich erst beim Kochen zu entwickeln. Roh ist das Kraut eher bläulich, weshalb auch oft der Name Blaukraut verwendet wird. Rotkraut enthält mehr Vitamin C als Weißkraut und schmeckt süßlicher. Alle Kohlsorten enthalten Ascorbigen, das durch Erhitzen in Vitamin C umgewandelt wird – dadurch nimmt der Vitamin-C-Gehalt beim Kochen von Kraut und Kohl zu.

 

Blaue KartoffelnBlaue/violette Erdäpfel

Blaue Erdäpfel schmecken leicht nussig und enthalten bis zu zehnmal mehr Athocyane als ihre gelben Artgenossen. Anthocyane gehören zu den Antioxidantien, denen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Sie können Kalkablagerungen in den Arterien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorbeugen sowie den Blutdruck regulieren. Je dunkler und gleichmäßiger die Farbe der Erdäpfel ist, desto höher der Anthocyan-Gehalt. Werden die Erdäpfel nicht gekocht, sondern gedämpft und mit der Schale verzehrt, bleiben besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten.

Heidelbeeren Heidelbeeren

Heidelbeeren zählen zu den Heidekrautgewächsen und werden regional auch Schwarz-, Blau-, Druiden- oder Waldbeeren genannt. Die kugeligen, tiefblauen und stark färbenden Beeren reifen je nach Höhenlage von Juli bis August. Die Früchte können zu vielen süßen Speisen und Getränken verarbeitet werden und lassen sich gut einfrieren oder trocknen. Heidelbeeren sind reich an Vitamin C, B und A, Mineralstoffen und Zucker. In der Volksmedizin sind sie wegen ihres hohen Gerbstoff- und Pektingehalts bei Durchfallerkrankungen geschätzt. Aus Blättern und Beeren kann auch Tee bereitet werden.

Melanzani

Sie sind reich an Kalium, Kalzium, Phospor und Vitamin C und enthalten zudem bioaktive Substanzen, vor allem Flavonoide, die krebsvorbeugend und antioxidativ wirken können. Die roten und blauen Farbstoffe in der Schale der dunkelvioletten Früchte unterstützen diese Wirkung. Roh sollten Melanzani nicht verzehrt werden, da sie das Alkaloid Solanin enthalten, das erst beim Garen zerfällt.

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